Die Au
Die Langenwanger Au erstreckt sich entlang der Mürz in der Marktgemeinde Langenwang in der Steiermark. Bereits 1987 wurde dieses ökologisch wertvolle Gebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Der 14 Hektar umfassende Auwald am linken Ufer der Mürz ist weitgehend naturbelassen und gliedert sich in die charakteristischen Bereiche der Tieferen und der Höheren Au. Die Mürz als prägendes Element fließt durch das Gebiet und schafft mit ihren wechselnden Wasserständen die für Aulandschaften typische Dynamik.
Ein künstlich angelegter, aber naturnah gestalteter Seitenarm verzweigt sich linksufrig von der Mürz und ist auch bei Niederwasser ständig durchflossen. Seine unregelmäßige, asymmetrische Linienführung folgt natürlichen Geländemulden und schafft eine Vielfalt ökologischer Nischen.
Die Au unterliegt einem natürlichen Jahresrhythmus, der sie für verschiedene Vogelarten zu unterschiedlichen Zeiten besonders attraktiv macht. Die Hochwasserdynamik der Mürz sorgt für periodische Überflutungen, die neue Lebensräume schaffen und bestehende erneuern.
Vom Hochwasserschutz zum Lebensraum
Langenwang blickt auf eine lange Geschichte verheerender Hochwasser zurück, von der Zerstörung des Eisenhammers 1605 bis zum „Jahrhunderthochwasser“ im Jahre 1813.
Als 1993 ein neues Schutzkonzept entwickelt wurde, entschied man sich für einen innovativen Weg: naturnahen Wasserbau. Die Gemeinde kaufte 14 Hektar Auwald- und Ackerflächen auf und verwandelte sie in einen lebendigen Retentionsraum. Statt massiver Steinverbauungen entstanden geschwungene Seitenarme, Stillwassertümpel und Verlandungszonen.
Steiluferwände aus Lehm bieten Eisvögeln ideale Brutplätze, während verschiedene andere Vogelarten in den neu geschaffenen Strukturen Nist- und Brutmöglichkeiten finden. Der zusammenhängende Auwald entwickelte sich zu einem wichtigen Lebensraum für diverse Vogel- und Insektenarten.
Durch den Ankauf der Flächen in das öffentliche Wassergut konnte eine langfristige ökologische Entwicklung ohne wirtschaftliche Zwänge sichergestellt werden. Die landwirtschaftlich genutzten Bereiche verwandelten sich allmählich in naturbelassene Auwaldgebiete mit heimischer Artenzusammensetzung. So entstand ein Projekt, das Hochwasserschutz und Naturschutz zu vereinen vermag und den Auwald als wertvollen Lebensraum sichert.
Weiterführende Links:• Beitrag auf www.langenwang.at
• Beitrag auf www.steiermark.com
Die Informationen zur Langenwanger Au stammen aus dem Folder: Schutzwasserwirtschaft in der Steiermark | Hochwasser Schutz | Mürz Langenwang, herausgegeben 2002, Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Bundeswasserbauverwaltung, Fachabteilung 19B, bzw. von der Schautafel in der Au.



